Speise (Althochdeutsch) spisa; (zu Mittellateinisch) spesa expendere: aufwenden, spenden; ein zubereiteter Nahrungsrohstoff; zubereitetes “Essen”; ursprünglich aus der Sprache der Klöster stammend: Austeilung von Lebensmitteln an Arme. Garprodukt; stets Rohstoffkombination bzw. -gemisch aus: Primärstoff und Sekundärstoffen; man unterscheidet: einfache und komplexe Speisen – je nach Menge der Sekundäranteile und des Aufwands (generalisierend: eine Primärstoffvariation)
Anmerkung: Siehe hierzu die ausführliche Beschreibung der Speisenherstellung “Vom Rohstoff zur Speise“. Hier werden die Begriffe Primärstoff und Sekundärstoffe sowie die technologische Komponente Zubereitung genauer beschrieben.
Gericht zu richten, im Sinne von an-, zu-, auf-, einrichten; „Tracht“ eines Essens; ernährungsphysiologisch sich ergänzende Speisenkombination aus vier Speisen (drei plus eine); Eiweißträger: Fleisch, Fisch, Geflügel, Ei etc. Ballaststoffträger: Gemüse, Salat etc. Stärketräger: Kartoffeln, Reis, Nudeln, Klöße etc. Soße: meist gebunden, hell, dunkel etc. Soße (die 4. Komponente eines Gerichtes); ist vom Herstellungsverfahren eine flüssige Speise; da sie aber nicht als alleinige Komponente vom Gast geordert wird, sondern andere Speisen vielfältig ergänzt, ist sie (besonders aus Servicegründen) keine „echte“ Speise.
Menü (lateinisch) minutus: klein; eigentlich das Partizip von minuẽre: vermindern; Menü auch: der Aufsatz, besonders: Speisekarte, Tischkarte etc.; französich: winzig Systematisierte Speisen- und Gerichtefolge mit mindestens 3 Gängen (Serviceleistung: Gang = gehen; gemeint: bringen), oder: maximale Speisen- / Rohstoffkombination durch Minimierung der Portionen; damit werden einzelne (minimierte) Portionen zu „Leckerbissen“; sie befriedigen ein Bedürfnis nach „seltener“, „besonderer“ Nahrung.
Essen Urbedeutung vermutlich: beißen und kauen, einverleiben; Oberbegriff für alles (Zubereitete), was gegessen wird ; eine nicht näher definierte Anzahl von Speisen (und Gerichten); konnotativ (“gefühlt”) eher „üppiger“, vergleichbar mit Mahl; siehe auch: Festessen, großes Essen; vgl: Festmahl
Mahlzeit Früher: festgesetzte Zeit eines Gastmahls: heute: geregelte Zeit des Essens (Zeit des Mahles), auch die dürftige Kost; Oberbegriff für alles (Zubereitete), was gegessen wird; eine nicht näher definierte Anzahl von Speisen (und Gerichten); konnotativ eher „einfaches Essen“ ; gilt aber als quantitativ und qualitativ aureichende Esseinheit – vergleichbar mit dem Mittagstisch; festliche Bewirtung / Schmaus (wie in Mahl) ist nicht mehr gemeint.
Brotzeit „Zeit des Brotes“; regionale Bezeichnung für überwiegend kalte Speisen, die mit Brot gegessen werden (Bayern); auch Leberkäse und Weißwurst, Eingelegtes etc. im Handwerk / bei Feldarbeit: die Zeit, in der nicht gearbeitet, sondern (Mitgebrachtes) gegessen wurde.
Gedeck französich (auch): couvert; Besteck,Gläser; in Kneipen: Kombigetränke aus Bier und Korn, Bier und Cognac etc.; reduziertes Menü (nur zwei Gänge: Suppe / Hauptgang oder Hauptgang / Dessert); vor allem in Kantinen der Bundeswehr, Krankenhäusern, UNI-Mensen u.ä.m.
13.07.2009, 20:22 von Günther Henzel | 22258 Aufrufe
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